Wenn (junge) Menschen beginnen, sich rechtsextremen Zusammenhängen annähern, gilt es, einen solchen Einstieg frühstmöglich zu verhindern oder zumindest abzubremsen.
Dazu sind wir auf Signalgebende wie Sie angewiesen. Wenn Sie z.B.

  • ein verändertes Erscheinungsbild (mit Buttons, Symbolen und Codierungen),
  • neue Freund/innen bzw. “Kamerad/innen“ werden erwähnt,
  • Sprache verändert sich – Worte wie „Volk“, „Nation“, „System“ fallen häufiger,
  • Feindbildkonstruktionen bestimmen die Gespräche.

oder ähnliche Veränderungen an Menschen aus Ihrem professionellen oder auch privaten Umfeld wahrnehmen, können wir Sie unterstützen.
Im Rahmen unserer Beratung entwickeln wir gern konkrete gemeinsame Strategien, um den beobachteten potentiellen Einstieg mindestens zu verlangsamen.

In den letzten Jahren erreichten uns v.a. Anfragen aus Schulen, d.h. konkret von Lehrkräften und/oder Schulsozialarbeitenden, die in ihren Klassen mit Schüler*innen und ihren rechtsextrem orientierten Äußerungen und Einstellungen konfrontiert und handlungsunsicher sind. Unser Ansatz der Einstiegsprävention soll den gerade in einer Phase der Faszination für rechtsextreme Symbolik und Inhalte befindlichen jungen Menschen ein Gegenüber bieten, das schon durch Haltung und Auftreten eine kritische Auseinandersetzung bis hin zur Irritation anregen kann. Parallel stehen wir den Signalgebenden zur Verfügung, um für vergleichbare Situationen gewappnet zu sein und selbst ein solches Gegenüber werden zu können. Durch arbeitsteilige Kooperation mit den Regionalzentren für demokratische Kultur und LOBBI behalten wir auch Aspekte von Schulentwicklung (z.B. Hausordnung) und gerade auch die Bedürfnisse der von rechter Gewalt und Anfeindungen Betroffenen im Blick.

Für einstiegsgefährdete Personen bieten wir:

  • eine vertrauensvolle Gesprächsatmosphäre,
  • Unterstützung bei der Bewältigung individueller Herausforderungen (u.a. Familie, Freunde, Schule),
  • Zugänge zu neuen Erfahrungsräumen.

Unser Angebot für Fachkräfte umfasst:

  • Unterstützung bei der Erarbeitung von Strategien zum Umgang mit konkreten Situationen,
  • Vorbereitung auf Gesprächssituationen und –strategien,
  • Entwicklung von Ansätzen, um Irritationsmomente (Momente des Zweifels an Szenezugehörigkeit und Ideologie) bei betreffender Person zu schaffen bzw. zu nutzen.

Die Einstiegsprävention arbeitet aufsuchend, vertraulich und kostenfrei.
Auf einem Angebotsblatt haben wir alle wichtigen Informationen noch einmal für Sie zusammengefasst. Wichtig ist für uns, zu betonen, dass unsere Einsätze in der Einstiegsprävention nicht als einmalige Projekttage oder Workshops verstanden werden. Eine längerfristige Zusammenarbeit ist im Sinne des gemeinsamen Zieles erforderlich.